Jede Gesellschaft folgt einer logischen Struktur, die festzulegen scheint, wie wir sind, was wir tun und worüber wir sprechen. Das von uns entworfene Workshopformat Körper // Sprache // Archiv, zielte darauf ab, mit performativen Mitteln in diese Struktur einzugreifen bzw. die Möglichkeiten dieses Eingreifens auszuloten.
Die Geschichte der konkreten Orte, an denen wir unsere Workshops durchführen, bildet die Basis unserer Arbeit. Dabei nehmen wir die individuellen und persönlichen Erfahrungen von Ausgrenzung und Entrechtung in den Blick. Wir strebten eine Auseinandersetzung mit den Historiografien dieser Orte an, indem wir der Frage nachgingen, mit welchem Geschichtsbegriff wir arbeiten können, wenn wir die eigenen Körper als Archive und vermittelnde Medien begreifen. Welche Rolle spielt die Sprache bei der Strukturierung unserer Erinnerungen in diesem Zusammenhang? Was ist die Konsistenz des Erinnerns selbst, wenn faktische Richtigkeit nicht allein Kriterium der gemeinsamen Auseinandersetzung sein kann? Wie lässt sich daraus eine emanzipatorische Haltung ableiten?
Neben der thematischen Arbeit zielen die Begegnungen auf die Erweiterung der ästhetischen Erfahrung. Wir bieten eine Plattform für das Erproben verschiedener Medien, Methoden und Genres, um einen Impuls für die weitere Beschäftigung mit den Themen, Materialien und künstlerischen Ansätzen über den Workshop hinaus zu geben.
Zwischen 2014 und 2018 fanden sieben Workshops in Polen, Kroatien und Deutschland statt.
More Info: https://koerpersprachearchiv.de/
Konzeption, Realisation und Durchführung
Dag Lohde, Sabina Drąg, Alpa Weller, Borjana Gaković, Na’ama Landau, Katja Zimmermann, Axel Lambrette, Anika Lachnitt
Fotos
© Axel Lambrette